Mit der Reduktion von CO2 Emissionen im internationalen Schiffsverkehr hat sich vergangene Woche, vom 1. bis 5. Oktober 2012, der zuständige Ausschuss der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) in London befasst. Nach Abschluss der fünftägigen Verhandlungen haben Umweltverbände die Ergebnisse kritisiert. BUND, Naturschutzbund und Germanwatch sprechen von einem "Verhandlungsstillstand" und fordern nun die Europäische Union auf, den Kohlendioxid-Ausstoß von Schiffen zu senken und nicht auf andere Länder zu warten.

Doch die EU zögert: vergangenen Monat haben noch die EU-Kommissare für Klimaschutz und Verkehr in einer gemeinsamen Erklärung angekündigt, ein Messsystem für den CO2-Ausstoß von Schiffen im kommenden Jahr vorzuschlagen. Das System soll den Treibstoffverbrauch der Schiffe erfassen und Daten liefern, aus denen die ausgestoßene Menge der umweltschädlichen Substanzen errechnet werden kann. Die Kommissare Connie Hedegaard und Siim Kallas sehen in dieser Datensammlung den ersten Schritt hin zu einem System, mit dem der CO2-Verbrauch der Schiffe gezielt gesenkt werden kann.
Diese Absicht wird bereits im Rahmen der Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO verfolgt. Doch den beiden EU-Kommissaren gehen dort die Verhandlungen über geeignete Maßnahmen nicht zügig genug voran, weshalb sie jetzt zunächst EU-weit aktiv werden wollen. Hedegaard und Kallas betonen allerdings auch, dass die EU bereit sei, in jeder Entwicklungsphase eines EU-Systems zur CO2-Reduzierung bei Schiffen die IMO in den Prozess mit einzubeziehen. Ein europäischer Alleingang sei grundsätzlich nicht das Ziel.
Diese Absicht wird bereits im Rahmen der Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO verfolgt. Doch den beiden EU-Kommissaren gehen dort die Verhandlungen über geeignete Maßnahmen nicht zügig genug voran, weshalb sie jetzt zunächst EU-weit aktiv werden wollen. Hedegaard und Kallas betonen allerdings auch, dass die EU bereit sei, in jeder Entwicklungsphase eines EU-Systems zur CO2-Reduzierung bei Schiffen die IMO in den Prozess mit einzubeziehen. Ein europäischer Alleingang sei grundsätzlich nicht das Ziel.
Bis Anfang 2013 will die die Europäische Kommission einen Vorschlag vorlegen, wie die Treibhausgase von Schiffen in den Emissionshandel einbezogen werden können. Nach Meinung der Umweltverbände ist das zu spät. Ihrer Ansicht nach muss die EU jetzt Druck auf die IMO aufbauen, damit die Verhandlungen über die Vielzahl der vorhandenen Umsetzungsvorschläge nicht ins Stocken kommen.
"Die EU muss nun dringend wirksame Maßnahmen vorschlagen, die wirklich zur Emissionsreduzierung im internationalen Seeverkehr beitragen", so Julia Balz, NABU Referentin für Verkehrspolitik. "Wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, wird sich der Ausstoß an CO2 aus dem globalen Schiffsverkehr bis zum Jahr 2050 verdoppeln oder gar verdreifachen."
Entscheidend ist nach Sicht der Verbände, dass die Maßnahmen in zwei Bereichen wirken: "Erstens müssen sie nachhaltig zur Emissionsreduktion betragen. Zweitens sollte ein solcher Mechanismus Geld für den internationalen Klimaschutz generieren", so Christoph Bals, politischer Geschäftsführer von Germanwatch.
Seit langem gilt die Bepreisung des internationalen Seeverkehrs als vielversprechende innovative Finanzierungsquelle, um Einnahmen zur Finanzierung von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu erzielen. Insofern sei es doppelt wichtig, dass möglichst zeitnah wirksame Lösungen gefunden würden.
Ein weiterer Grund, das Handeln nicht länger hinauszuzögern, ist neben den direkten Kohlendioxid-Emissionen die Tatsache, dass die Schifffahrt mit dem verwendeten Treibstoff indirekt für eine Beschleunigung des Klimawandels sorgt. Wie eine UNEP-Studie belegt, lagern sich Rußpartikel auf dem Eis in der Arktis ab und beschleunigen so das Abschmelzen.
(KT)
"Die EU muss nun dringend wirksame Maßnahmen vorschlagen, die wirklich zur Emissionsreduzierung im internationalen Seeverkehr beitragen", so Julia Balz, NABU Referentin für Verkehrspolitik. "Wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, wird sich der Ausstoß an CO2 aus dem globalen Schiffsverkehr bis zum Jahr 2050 verdoppeln oder gar verdreifachen."
Entscheidend ist nach Sicht der Verbände, dass die Maßnahmen in zwei Bereichen wirken: "Erstens müssen sie nachhaltig zur Emissionsreduktion betragen. Zweitens sollte ein solcher Mechanismus Geld für den internationalen Klimaschutz generieren", so Christoph Bals, politischer Geschäftsführer von Germanwatch.
Seit langem gilt die Bepreisung des internationalen Seeverkehrs als vielversprechende innovative Finanzierungsquelle, um Einnahmen zur Finanzierung von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu erzielen. Insofern sei es doppelt wichtig, dass möglichst zeitnah wirksame Lösungen gefunden würden.
Ein weiterer Grund, das Handeln nicht länger hinauszuzögern, ist neben den direkten Kohlendioxid-Emissionen die Tatsache, dass die Schifffahrt mit dem verwendeten Treibstoff indirekt für eine Beschleunigung des Klimawandels sorgt. Wie eine UNEP-Studie belegt, lagern sich Rußpartikel auf dem Eis in der Arktis ab und beschleunigen so das Abschmelzen.
(KT)