+49 8151 6500128
Zukunftswerk Klimaschutz e.V.
  • Home
  • Verein
  • Kontakt
  • Home
  • Verein
  • Kontakt

2-Grad-Ziel ist für den Klimaschutz nicht genug

10/7/2013

0 Kommentare

 
Bild Steve Jurvetson | piqs.de
Bis zur Mitte des Jahrhunderts muss die Welt ihren CO2-Ausstoss halbieren. Das verlangt das 2-Grad-Ziel. Demnach dürfen Treibhausgase die globale Temperatur nicht stärker erwärmen als zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Hinter diesem Klimaziel steht nach vielen zähen Verhandlungen die Mehrheit der Regierungen der Welt. Ob dieses Ziel je erreicht wird, ist offen. Doch klar ist für Experten: Das 2-Grad-Ziel reicht bei weitem nicht, um unseren Planeten zu schützen. Dazu braucht es laut einer neuen Studie weitere Ziele.

Das Forschungsteam mit Marco Steinacher, Joos und Thomas Stocker schreibt im Fachmagazin "Nature", dass etwa auch der Anstieg des Meeresspiegels, die Versauerung der Ozeane und der Verlust an hochwertigen Landwirtschaftsflächen zu begrenzen sei.  

Was diese Erweiterung der Ziele für den Ausstoß von Klimagasen heißt, haben die Forscher erstmals berechnet. Hierfür wurde ein Klimamodell angewandt, das Energie- und Stoffbilanzen in der Luft, in den Ozeanen und auf dem Land berechnen kann. Fazit: «Wenn wir alle Ziele erfüllen möchten, müssen die Emissionen von CO2 deutlich tiefer sein als nur mit dem 2-Grad-Ziel», so Joos.

Bis zu 50 Prozent tiefer als heute angestrebt müsste der CO2-Ausstoß sein, um auch die bisher unberücksichtigten Nebenwirkungen des Klimawandels einzugrenzen. Vor allem, um die Versauerung der Ozeane zu stoppen, die Korallenriffe und Schalen-Tiere schädigt - und damit die Nahrungskette bis hin zum Menschen-, müsste der CO2-Ausstoß massiv reduziert werden.  Ebenso zu berücksichtigen seien die landwirtschaftlichen Ertragsausfälle und der Anstieg des Meeresspiegels, meinen die Forscher. Sie verweisen dazu auch auf die UN-Klimarahmenkonvention von 1992, die die "Ganzheit der Atmosphäre, der Hydrosphäre, der Biosphäre, Geosphäre und deren Interaktionen" schützen soll und neben der CO2-Reduktion die Nachhaltigkeit von Ökosystemen und der Nahrungsmittelproduktion verlangt.


Zwar könnten bei alleiniger Einhaltung des Zwei-Grad-Limits wahrscheinlich ein Kippeffekt und damit ein sich selbst beschleunigender Klimawandel verhindert werden, schreiben die Forscher. Dennoch werde es zu mehr Wetterextremen, Dürren und Artensterben kommen. Das Zwei-Grad-Ziel ist nach den Berechnungen der Berner Wissenschaftler gleichbedeutend damit, dass noch drei bis sechs Mal so viele Treibhausgase emittiert werden dürfen wie in den zurückliegenden zehn Jahren. 


(KT)
0 Kommentare



Hinterlasse eine Antwort.

    Autoren

    Hier bloggen die klimarebellen Katrin Tremmel (KT), Helena Ponstein (HP), Alexander Rossner (AR) und Peter Frieß (PF)

    RSS-Feed


Zukunftswerk Klimaschutz e.V. ⎮ 2012-2020