Wir wissen, dass die USA und China die größten Emittenten von Treibhausgasen sind. Ebenso, dass Deutschland sich wenig ruhmreich im Mittelfeld befindet und dass afrikanische Staaten einen lächerlich geringen Anteil an den weltweiten Treibhausgasemissionen hat. So unschön diese Fakten sind, so schön und einprägsam ist deren Darstellung. Danke an den unbekannten Author.
Gestern ging der Bonner "Klima-Poker" zu Ende. Nach Meinung von Experten haben die UN-Klimaverhandlungen, die am 4. Juni starteten, klare Signale für Bewegung im internationalen Klimaschutz gesendet. Im Vorfeld des Weltklimagipfels Ende dieses Jahres in Lima und auf dem Weg zu einem neuen, weltweiten Klimaabkommen in Paris Ende 2015 wurden in Bonn Fortschritte gemacht. Vor allem gibt es nun mehr Klarheit über die Art und den Umfang von Klimaschutzmaßnahmen, die die Länder bis zum März 2015 entwickeln müssen. Im Oktober sollte dies nun zu einer Einigung führen, die die Maßnahmen der einzelnen Länder miteinander vergleichbar macht. Es gibt damit erstmals Anzeichen, dass der Klimaschutz international aus der Defensive kommt. Es wurde ernsthaft und konstruktiv verhandelt und viele Staaten bereiten ihre Klimaschutzzusagen für ein weltweites Abkommen vor. Die Bonner Klimakonferenz zeigt, dass die wichtigsten Länder Paris 2015 zum Erfolg führen wollen.
Ab heute treffen sich Regierungsvertreter aus der ganzen Welt anlässlich der knapp zweiwöchigen UN-Klimaverhandlungen in Bonn. Diese jährlichen Verhandlungen in Bonn sind wichtig zur Vorbereitung der Klimakonferenz (COP) am Ende des Jahres. Hier kann der Grundstein für erfolgreiche Klimakonferenzen in Lima und Paris gelegt werden. Denn es beginnen die formalen Verhandlungen zum Klimaabkommen, das Ende 2015 verabschiedet werden soll. Bis zum Weltklimagipfel in Lima Ende dieses Jahres soll ein erster Verhandlungstext vorliegen.
![]() Der Klimawandel hat schon jetzt gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit weltweit. Mit steigender Erderwärmung wird sich dies in Zukunft voraussichtlich erheblich verschlimmern. Dennoch spielt Gesundheit bei der Diskussion um die Notwendigkeit von Klimaschutz und Anpassung bislang keine große Rolle. Deswegen ist es zu begrüßen, dass dieses Thema nun erstmalig im deutschsprachigen Raum in einer Monographie ausführlich behandelt wird: Im Springer-Verlag ist das Lehrbuch "Klimawandel und Gesundheit – internationale, nationale und regionale Herausforderungen und Antworten" (278 S., ISBN 978-3-642-38838-5, Hg. Heiko Jahn) erschienen. Die Anpassung an den Klimawandel bringt viele Herausforderungen mit sich. Damit Sie sich orientieren und über Chancen und Risiken für Sie, Ihr Unternehmen oder Ihre Kommune informieren können, stellen das Umweltbundesamt und verschiedene weitere Akteure eine Reihe von Werkzeugen zur Verfügung. Sie helfen dabei, die Folgen des Klimawandels zu bewerten, Risiken zu minimieren und Chancen zu nutzen.
![]() Wald ist einer der größten CO2-Speicher auf diesem Planeten. Wald filtert und speichert Wasser. Wald schützt den Boden vor Erosion durch Wind und Regen, ist ein Hort der Artenvielfalt und bietet Lebensraum für einen Großteil der Tierarten. In den Regenwäldern werden pflanzliche Stoffe vermutet, die von großer Bedeutung für die Medizin und bislang unentdeckt sind, Wald ist aber auch der Ursprungsort von Kaffee und Kakao. Wald bietet vielen Menschen eine Lebensgrundlage, denn er spendet Holz zum Heizen, Kochen, für Möbel, Gebäude, Infrastruktur, Papier und Verpackungsmaterial. Wald ist die Lunge der Erde und spendet Ruhe und Frieden. Derzeit schwindet seine Fläche weltweit rasant, durch die Nutzung von Holz, aber auch durch die Bereitstellung von Flächen für die Produktion von Nahrungsmitteln, Futter, Energiepflanzen und Viehhaltung. Die Menge an CO2, die durch die Abholzung von Wäldern freigesetzt wird, ist durch die Einsparung an CO2 durch vermiedene Verbrennung fossiler Energieträger kaum zu kompensieren, von dem Verlust von Artenreichtum, Wasserspeichern und Rückzugsorten für Mensch und Tier ganz abgesehen. Die Waldfläche in Deutschland wächst wieder, doch befindet sich der Wald insgesamt in keinem guten Zustand. Viele Bestände sind überaltert, da durch Beweidung und Wildverbiss keine jungen Bäume nachwachsen können. Schädlinge und Krankheiten, aber auch die Überdüngung von Agrarflächen und durch Pestizide dezimierte Populationen an Nützlingen setzen den Wäldern zu. Der essentielle Wert des Waldes für den Menschen rückt jedoch zunehmend in das Bewusstsein einer wachsenden Anzahl von Menschen. Es gibt weltweit unzählige Initiativen, die diesen Naturraum schützen, Wald wieder aufforsten und die Bedeutung von Wald für unsere Kulturen und unsere Volkswirtschaften vermitteln. Eine in Deutschland herausragende Initiative ist das Bergwaldprojekt. ![]() Bundeskanzlerin Angela Merkel und die anderen 27 Staats- und Regierungschefs der EU haben gestern Post bekommen: In einem offenen Brief fordern 22 Umwelt- und Entwicklungsverbände aus neun Ländern der MENA-Region (Nordafrika und Nahost) die EU-Regierungschefs auf, ambitioniertere Klima- und Energieziele für 2030 zu beschließen, als von der Europäischen Kommission vorgelegt. Am 20. und 21. März soll erstmals ein EU-Gipfel über das Klima- und Energiepaket 2030 beraten. Die MENA-NGOs argumentieren, dass ihre eigenen Regierungen einem in Paris 2015 zu verabschiedenden Klimaabkommen nur schwer zustimmen können, wenn die EU für 2030 nicht ambitioniertere Ziele vorlegt. Ohne ein starkes EU-Klima- und Energiepaket und die Option, in der Zukunft grünen Strom nach Europa zu exportieren, würde die Motivation der südlichen Mittelmeeranrainer geschwächt, selber ein nachhaltiges Energiesystem aufzubauen. Die EU könne die frühere Führungsrolle im internationalen Klimaschutz nur mit drei ambitionierten 2030-Zielen wiedererlangen. Weitere Informationen: MENA NGO Open Letter (English only) Press release on the occasion of the open letter (English only) (KT) ![]() Energieeinsparungen und der Umstieg auf erneuerbare Energien sind nicht nur für den Klimaschutz gut – auch wirtschaftlich sind sie für Deutschland von Vorteil, wie eine Studie des UBA (Umweltbundesamt) zeigt. Die Studie ermittelt die gesamtwirtschaftlichen Effekte eines ambitionierten Klimaschutzes und vergleicht sie mit einer reinen Fortschreibung des Status quo der Klimapolitik. Im Szenario mit ambitioniertem Klimaschutz ist das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2030 um rund 30 Milliarden Euro höher. Zudem sind etwa 200.000 zusätzliche Beschäftigte möglich. Eine weitere Studie nimmt eine Bestandsaufnahme von Analysen zu Klimaschutznutzen und -kosten vor. Dabei wertet sie auch die angewandten Methoden aus und leitet Empfehlungen für die gute wissenschaftliche Praxis ab. Beide Studien sind beim Umweltbundesamt als PDF herunterzuladen: Gesamtwirtschaftliche Wirkungen von Klimaschutzmaßnahmen und -instrumenten Bestandsaufnahme und Analyse von Studien zur Schätzung von Klimaschutznutzen und -kosten (KT) ![]() Die Emissionen steigen weiter und die Nationen tun dagegen zu wenig, so dass in 15 Jahren mit bekannten Technologien die weitere Erwärmung und deren Folgen nicht mehr zu bewältigen sein werden, so der jetzt "geleakte" Teil des neuen IPCC-Klimaberichts. Drei Teile enthält der fünfte Sachstandsbericht der UN-Kommission, die sich mit der Erderwärmung beschäftigt. Der erste, veröffentlicht im September, berichtete darüber, dass sie mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit menschengemacht ist. Der zweite soll im März erscheinen und die befürchteten Konsequenzen des Klimawandels inklusive der Ernährungsvorsorge vorstellen. Der dritte und letzte Teil wurde jetzt diversen Medien und Agenturen wie dem britischen Guardian, der New York Times und Reuters zugespielt. Die National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA; deutsch Nationale Ozean- und Atmosphärenverwaltung) der Vereinigten Staaten hat jüngst eine Grafik zu den signifikantesten Klimaanomalien und -ereignissen des vergangenen Jahres veröffentlicht. 2013 war übrigens das viertheißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen (für Australien sogar das heißeste). (KT)
|
AutorenHier bloggen die klimarebellen Katrin Tremmel (KT), Helena Ponstein (HP), Alexander Rossner (AR) und Peter Frieß (PF) |